englisch  |   Kontakt  |   Impressum  |   Login

Fachtagung Queere Pädagogik

queer denken – aktivieren – vernetzen

Mi, 02.11.2022  — Fr, 04.11.2022
Ob in Uni, Schule oder Kita, bis heute sind alte Rollenbilder und Vorurteile vielfach fest im pädagogischen Bereich verankert. Auf der Fachtagung Queere Pädagogik setzen wir diesen Strukturen etwas entgegen.

Wir möchten einen Ort schaffen, an dem wir Pädagog*innen neuen Input für eine queere Bildungsarbeit bekommen, uns austauschen, gegenseitig aktivieren und miteinander vernetzen. Wir reflektieren unser pädagogisches und methodisches Handeln und erhalten Impulse zur Veränderung und Erweiterung unserer beruflichen Kompetenzen. Zu diesem Zweck werden unterschiedliche Vorträge und Workshops angeboten:

Dieses Jahr steht die Fachtagung Queere Pädagogik ganz im Zeichen der "Queeren Kultur". Ob kreatives Schreiben, Kabarett oder bildende Kunst, wir wollen in die kulturelle Vielfalt unserer Community eintauchen und schauen, ob sich nicht das ein oder andere für die nächste Unterrichtsstunde, Seminarsitzung oder einfach zur Entspannung eignet.
Dafür wird es ein vielfältiges Programm geben, unter anderem mit diesen Workshops:

Kabarett und Satire in der queeren Pädagogik

Satire oder gar Kabarett im Lehrplan zu finden, ist nicht leicht. Wie vermittelt man eine Kunstform an Schüler*innen, die vor allem mit den Mitteln der Indirektheit arbeitet? Ironie, Subtilität, Über- oder Untertreibung, Andeutung, Anspielung - alles nicht gerade die ersten Mittel der Wahl. Doch wie kommt es, dass ein Text mit der richtigen "Gewürzmischung" all dieser Mittel plötzlich nach mehr schmeckt? Kritik an Gesellschaft, Politik oder Zwischenmenschlichem lässt sich mit satirischem Handwerkszeug viel leichter und zielsicherer äußern, und das eigene Anliegen bekommt plötzlich einen unterhaltsamen und doch eindrücklichen Unterton. Und ein herzhaftes Lachen springt auch noch dabei heraus! Wie sich im Unterricht ein queerer und lockerer Zugang zur Welt von Satire und Kabarett finden lässt - dazu mehr in diesem Workshop!

mit Tilman Lucke


(Queere) Zines - Auseinandersetzung mit identität - Körper - Raum - Zeit
Zines sind kleine oder große, oft selbstgebastelte und gestaltete Hefte. Auch ein eher kleines selbstgefaltetes Heft hat viel Platz für eigene geschriebene, gezeichnete oder geklebte Gedanken und Ideen. Dabei sind sowohl der Kreativität keine Grenzen gesetzt als auch den Themen – von Coming-Out, über Identität bis hin zu Zukunftsvisionen ist alles möglich. In dem Workshop wollen wir eigene Zines gestalten und uns gemeinsam Gedanken machen in welchen Bereichen queerer Bildungsarbeit Zines eingesetzt werden können.

mit Denise Labahn von equity* Göttingen

"Ach, so ist das?!" - Ausstellungne im Kontext queerer Pädagogik

"Ach, so ist das?!" - für diese Ausstellung hat Martina Schradi Geschichten über Lebensweisen und Erfahrungen queerer Menschen gesammelt und daraus Biografische Comics gezeichnet. Mit diesen Comics möchte sie Interessierte einladen, sich in der Welt der LSBTIQ* umzusehen – ganz jenseits von gängigen Klischees! Die Wanderausstellung besteht aus 27 farbig gestalteten Postern in DIN A 3 auf 130 gr Papier inkl. 18 Comicgeschichten, 2 Glossarpostern und einem Infoposter ...
Die Kunstausstellung WE ARE PART OF CULTURE zeigt queere Persönlichkeiten von der Antike bis heute, welche die europäische Gesellschaft, unsere Kultur nachhaltig geprägt haben. Die Portraits der Persönlichkeiten wurden von national und international bekannten Künstler*innen geschaffen. Sie schafft Vorbilder und Identifikationsfiguren, und zeigt: lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Personen haben schon immer unser Gesellschaft entscheidend mitgeprägt ... 
Diese und weitere Expositionen können als Wanderausstellungen, aber z.T. auch dauerhaft als Methoden und Materialien für die pädagogische Arbeit an Ihrer Einrichtung genutzt werden.
Die Präsentationen versuchen durch unterschiedliche Techniken Identitäten, Lebensweisen, Selbstverständnis, Erlebnisse und Erfahrungen sichtbar zu machen. Durch vielfältige Formate kann neben der Sichtbarkeit, auch ein Wissenszuwachs und die Auseinandersetzung mit vielfältigen Themen gelingen. Selbst solche, die Vielen als fremd oder tabu erscheinen, können durch das Format Ausstellung auf interessante und manchmal leichtere Art dargestellt werden. Das Spektrum der Expositionen reicht von Malerei über Fotografie und Comics bis hin zu Collagen und interaktiven Formaten. In der Regel wurden pädagogische Begleitmaterialien erstellt. Zudem besteht die Möglichkeit, das Angebot durch Fachpersonen des Ausstellungsträgers begleiten zu lassen.

In diesem Workshop wird anfangs kurz eine Auswahl an Ausstellungen vorgestellt. Im Anschluss geht es um die vielfältigen Möglichkeiten, diese in Unterricht und Bildungsarbeit einzubinden. Im Vordergrund soll hierbei der Austausch der Teilnehmenden stehen. In Kleingruppen können Einsetzbarkeit der Formate bei Ihren jeweiligen Zielgruppen und in Ihren Einrichtungen andiskutiert werden. Gern sollen Erfahrungen mit Ausstellungen aus Ihrer pädagogischen Praxis einfließen. 

mit Iris Arndt


So Vielfältig bin ich - ein Selbstbildnis in 12 Fotos


"Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte." - Aber sagt es auch genug? Zeigt es meinen Facettenreichtum? Evtl. auch mein Queersein?
Ausgehend von einer Selbstbefragung werden wir fotografisch aktiv und drücken unsere Vielfalt in einem experimentellen Fotoprojekt aus. Dabei machen wir uns das Waldschlösschen zunutze und fangen im Haus, im Garten oder im Wald geeignete Motive ein, seien es Gegenstände, Räume, Farben, Lichtstimmungen oder abstrakte Strukturen. Nach einer Qual der (Aus-)Wahl sollen die Bilder digital angeordnet werden, so dass am Ende ein Gesamtbild entsteht. Die Methode lässt sich in verschiedenen pädagogischen Zusammenhängen nutzen.
Die Teilnehmenden bringen bitte zum Fotografieren ein Handy oder ein Tablet mit.


mit Alex Schmalz und Corinna Griffiths

Ich mag es anders, und du?
Diese Workshop richtet sich an alle die in Bildungs-und Erziehungsbereich tätig sind und bietet Übungen, Spiele und Methoden welche in der Praxis der queeren Pädagogik einzusetzen sind. Das sind u.a. Übungen um den Begriff "Sexualität" herum (Befindlichkeiten), Nähe und Distanzübungen, kleine Rollenspiele u.v.m.

mit Loek Grobben

Kreatives Schreiben

Schreiben kann empowernd sein, Schreiben kann beim Reflektieren helfen,
Schreiben kann queer sein – aber in pädagogischen Kontexten ist
Schreiben oft hauptsächlich herausfordernd!
In diesem Workshop wirde es darum gehen, wie man eine gute Atmosphäre
für kreatives Schreiben schaffen kann. Dazu werden wir einen offenen und
kreativen Raum schaffen und dort einige gemeinschaftliche Schreibübungen
ausprobieren. Immer wieder werden wir während des Workshops überlegen,
wie sich die Übungen auf den Schulalltag übertragen lassen und wie
dadurch auch in der Schule ein Raum für queere Themen entstehen kann.

mit Amelie Firsching

Bücherkiste, Kita-Koffer und Co.: Queere Literatur in der frühkindlichen Bildung und Erziehung mit Kevin Rosenberger
 
 
Kinder- und Bilderbücher sind oft eines der ersten Medien, mit denen Kinder in Berührung kommen, um ihre Umwelt in ihrer Vielfalt kennenzulernen. Darin werden Werte, Normen und gesellschaftliche Regeln vermittelt. Liebe, Freundschaft und Zuneigung sind zentrale Themen in Kinderbüchern und Märchen. Doch in den meisten Fällen wird nur die heterosexuelle Liebe zwischen Prinz und Prinzessin oder König und Königin veranschaulicht. Oft werden darüber hinaus stereotype Geschlechterrollen reproduziert. Nichtheterosexuelle Lebensentwürfe sind nach wie vor in Kinder- und Bilderbüchern unterrepräsentiert. Queere Märchen oder Geschichten mit gleichgeschlechtlichen Paaren sind noch nicht allzu bekannt. Kinder brauchen Bücher, die ihre Lebensvielfalt widerspiegeln und in denen sie sich wiederfinden. Denn viele Kinder wachsen in vielfältigen bunten Familienkonstellationen auf. Im Rahmen des Workshops werden diversitätsbewusste und gendersensible Kinderbücher sortiert nach den Altersstufen 0-3, 4-6 und ab 6 Jahre vorgestellt. Der Workshop bietet den Rahmen für die Reflexion der Geschlechterverhältnisse, Kenntnisse zu Regenbogenfamilien und diversitätssensibler Elternarbeit.



Queere Identitäten im Pen and Paper
mit Mhaire Stritter von Orkenspalter


#Kompetenznetzwerk
 VA-Nummer

2292

 Kosten

50,- EUR

 Dauer

Mi, 18:00 Uhr – Fr, 14:30 Uhr

 Dozent*innen


Pädagogische Leitung: Leo Lunkenheimer