Seminar „Internalisierte Homonegativität bei älteren schwulen/queeren Männern“

Viele Menschen mit homosexueller Präferenz tragen auch heute noch zumindest kleine Teile verinnerlichter Homonegativität in sich. Gerade ältere Schwule, die noch die Zeit des § 175 bzw. § 151 miterlebt haben, die Zeit, in der z.B. die WHO Homosexualität noch als psychische Krankheit einstufte, sind mit der heterosexuellen Norm aufgewachsen, dass gleichgeschlechtliche Liebe eher anormal ist. Aber auch bei jüngeren homosexuellen/queeren Menschen ist die Selbstablehnung ihrer eigenen sexuellen Ausrichtung heute durchaus noch vorhanden.
Internalisierte Homonegativität beinhaltet Formen der Selbstablehnung und Selbstentwertung und hat deshalb auch negative Auswirkungen auf die Psyche und die Persönlichkeit. Betroffene erleben eine innere Zerrissenheit zwischen dem gleichgeschlechtlichen Begehren und der verinnerlichten negativen Normvorstellung.
In diesem Seminar wollen wir uns näher mit dem "Feind von innen" und den Folgen internalisierter Homonegativität auf das Gesundheitsverhalten älterer schwuler Männer beschäftigen.
Auch das Erleben von Ausgrenzung als älterer schwuler/queerer Mann in der Community und wie wir darauf reagieren, wird ein Thema im Rahmen des Seminars sein.
Wie gewohnt werden sich Vorträge/Inputs mit Gruppenarbeit abwechseln, damit auch der persönliche Austausch gewährleistet ist.Das Seminar wendet sich sowohl an Multiplikator*innen aus Aidshilfen, Gruppen und Beratungseinrichtungen, die mit älteren schwulen/queeeren Männern arbeiten, als auch an schwule/queere Männer, die in Selbsthilfeprojekten vor Ort engagiert sind oder/und ein persönliches Interesse am Thema haben.
Seminar in Kooperation von Bundesinteressenvertretung schwuler Senioren (BISS) und der Akademie Waldschlösschen