Bundesweites Treffen der lesbisch-queeren Lehrerinnen*

Zum 30. Mal treffen wir lesbisch-queere Lehrerinnen* uns zum Kennenlernen, Vernetzen und Austauschen. Es ist ein Treffen von FLINTA* (Frauen, Lesben, inter*, nicht-binär, trans*, agender) für FLINTA* in all unserer Vielfalt.
Du bist im Bildungsbereich tätig? Bewegst dich im Kontext Schule?
Wir möchten mit dir sichtbar werden, das Beisammensein der Community genießen und uns stärken für unseren pädagogischen Alltag.
Unabhängig von Alter, Schulformen, Fächern und Professionen möchten wir dich an diesem verlängerten Wochenende in geschütztem Rahmen dazu einladen, Erfahrungen auszutauschen und neuen Input für die berufliche Praxis zu erhalten. Neben einem inhaltlichen Austausch gibt es auch Raum für Kreativität, Bewegung und Entspannung.
In diesem Jahr gibt es außerdem einen besonderen Anlass dabei zu sein: Wir wollen mit euch das 30-jährige Bestehen des bundesweiten Treffens des lesbisch-queeren Lehrerinnen* (BuLeLe*) feiern!

Programm:

Tanz-Workshop: Body Playtime & Relaxation (mit Ronja Bludra)
Spielen ist ein menschliches Grundbedürfnis und trotzdem neigen wir dazu, es im stressigen Arbeitsalltag viel zu wenig zu tun. Wenn ihr Spaß am Tanz, Freude an Kontakt mit Anderen und Lust auf Bewegungsspiele und Tanzübungen habt, seid ihr hier bestens aufgehoben. Der Workshop besteht aus einem gemeinsamen Warm-Up, Partner- und Gruppenspielen mit Tanzelementen, freiem Tanz und einer Endentspannung. Alle Übungen könnt ihr in euren Alltag mitnehmen, für euch abwandeln und nutzen. Der Workshop soll euch zwischen Tanzen und Spielen in erster Linie Spaß machen, den Kontakt zu euch selbst und den anderen Tanzenden verstärken und euch als ein Werkzeug für die Rückkehr in den Alltag dienen. Der Workshop ist körperinklusiv, das heißt, ihr könnt genauso mitmachen, wie ihr seid und braucht auch keine Vorkenntnisse im Tanzen. Bringt einfach bequeme Kleidung mit, in der ihr euch gut bewegen könnt und ggf. eine dicke Strickjacke und eine Decke für die Entspannung im Anschluss ans Tanzen.

Gratulation BuleLe: 30 Jahre organisierte LesbenBewegungsGeschichte_n (mit Ilona Scheidle, M.A. Freie Historikerin)
Jubiläen sind der Klassiker zur gesellschaftlichen Selbstvergewisserung. Sie öffnen Zeitfenster zum reflektierenden Innehalten im Hier und Jetzt, veranlassen Festschriften herauszugeben und motivieren Fragen zu stellen wie: Wo kommen wir her? Was war 1993 gewesen? Wie hat sich die Verei-nigung seit 30 Jahren entwickelt? Wer kam, ging und blieb?
Der Workshop arbeitet im Baukastenprinzip. Die tradierte Geschichte wird vorgetragen. Anschließend werden Themenfelder nach Bedarf gewählt und zeitlich bemessen: BuleLe im Kontext der LesbenBewegungsGeschicht_en, Lücken in der Lesbengeschichte von BuleLe zusammen schliessen, eine "Festschrift BuleLe 2023" erstellen – dafür bitte eigene Quellen für die Wandzeitung mitbringen (Flugblätter, Plakate, E-Mails, Bücher, Unterrichts-entwürfe, Briefe …) Und besprechen: Was hat DAS mit mir zu tun?

Performance Labor (mit Leo Lunkenheimer)
In diesem Workshop lernen wir performative Strategien kennen. Wir kommen spielerisch und neugierig in eine ästhetische Auseinandersetzung mit uns, dem Raum und verschiedenen Materialien. Wobei wir unser ganz eigenes Material, unseren Körper, immer mitnehmen.
Dabei steht die Freude am szenischen Entdecken im Vordergrund. Mit praktischen Übungen steigen wir gemeinsam ein in die Performance als theatrale Spielart. Du brauchst keine Vorerfahrung, aber bequeme Kleidung und Interesse an körperlichem Ausdruck.

Empowerment (mit Leo Lunkenheimer)
Empowerment beschreibt Prozesse, in denen Menschen sich selbst bestärken und stützen können. Empowerment braucht es dort, wo Personengruppen marginalisiert, diskriminiert oder von bestimmten Ressourcen einer Gesellschaft abgeschnitten werden. Gesellschaftliche Machtungleichheiten machen diese Art der Selbstbestärkung notwendig, und so ist Empowerment ein immer stärker wachsendes Instrument für viel Communities. In diesem Workshop soll das ganz praktisch erfahrbar werden: Wir erproben Methoden und Möglichkeiten, uns selbst zu bestärken. Und weil Bestärkung auch anstrengend sein kann, fließen auch Anregungen zur Entspannung in den Workshop mit ein.



"Samba Reggae" aus Brasilien (mit Kathrin Bogislav)

In diesem Workshop wollen wir uns mit "Samba Reggae" aus Brasilien beschäftigen. Dieser mitreißende Rhythmus ist in seinen Grundzügen schnell zu erlernen und macht einfach nur gute Laune!
Wir erlernen das Spielen der Congas (die großen zylinderförmigen Handtrommeln) und der Surdos (große Basstrommeln, die mit Schlägeln gespielt werden). Weitere Rhythmusinstrumente wie Glocken und Shaker kommen bei Bedarf hinzu. Nach einer Einführung in die Spieltechniken fügen sich die einzelnen Instrumente fast wie von selbst zu einem gemeinsamen Groove zusammen.
Der Spaß am gemeinsamen Musizieren steht im Vordergrund, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, Fortgeschrittene aber herzlich willkommen.


Antidiskriminierungsmethoden (mit Kari Lissy)

Wie kann ich mit Jugendlichen zu Themen der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und insbesondere zum Bereich geschlechtliche, sexuelle und romantische Vielfalt arbeiten?
In diesem Workshop stelle ich erprobte Methoden vor und führe sie gemeinsam mit euch durch, um euch anzuleiten und zu inspirieren, wie unaufgeregte Aufklärungsarbeit und Sensibilisierung stattfinden kann.
Ich möchte mit euch zu euren Erfahrungen und Ideen in den Austausch kommen und euch Mut machen, die Themen anzugehen.


Tango Argentino Workshop für Anfängerinnen* (mit Carolin Schreier)
Der Workshop dient dem Kennenlernen des Tanzes "Tango Argentino".
Zunächst werden wir uns einige Videos von verschiedenen queeren Tangotänzerinnen anschauen. Der vorwiegende Teil des Workshops ist aber praktischer Natur. Wir werden rhythmisches Gehen nach Musik üben und über die Tanzhaltung sprechen. Außerdem werdet ihr lernen, Impulse zu geben, diese wahrzunehmen und ihnen nach unterschiedlicher Musik zu folgen. Ihr werdet abwechselnd führen und folgen. Ihr lernt den Wiegeschritt und das Ocho, eine wichtige Figur des Tanzes. Keine Vorerfahrung erforderlich.

Medienpädagogik (mit Ronja Filiz Mermer)
"War da nicht was mit Neutralität?" Queere Lehrkräfte auf Social Media.
Soziale Medien sind ein großer und wichtiger Bestandteil des Alltags der meisten Jugendlichen. Sie bergen viele Gefahren, jedoch auch Chancen, welche auch wir Lehrkräfte nutzen können. In meinem Workshop soll es darum gehen, wie soziale Medien im Bereich Queerness vor allem von Lehrkräften genutzt werden können und vor welche Herausforderungen man gestellt wird. Zusätzlich wird es um die Frage gehen, wie wir unsere Kenntnisse aus den sozialen Medien auf den Schulalltag übertragen und Lösungsansätze für Probleme queerer Schüler*innen finden können.

Umgang mit inter*, trans* und nicht-binären Menschen in der Schule (mit Julia Wiegand)
Mehr Sichtbarkeit in Medien und Internet, eine breite rechtliche Diskussion und ein wachsendes Wissen von und über trans*, inter* und nicht-binäre Personen hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass das Thema auch in den Schulen immer sichtbarer - und akuter - wird. Denn mehr tin* Schüler*innen und Kolleg*innen bedeuten eben auch mehr Fragen, auf die wir als Lehrkräfte bisher kaum vorbereitet werden. Wie schaffe ich ein wertschätzendes Klassenklima, in dem sich alle wohl fühlen können? Wie gehe ich mit möglicher Diskriminierung auf Seiten der Schüler*innen oder mit fehlendem Rückhalt im Elternhaus um? Was bedeutet das für Zeugnisse, Namenslisten, Klassenfahrten, geschlechtergetrennte Räume und tausend andere ganz pragmatische (und rechtliche) Fragen? Was darf ich eigentlich und welche Spielräume habe ich? Und nicht zuletzt: Was sollte ich als Lehrperson eigentlich wissen über all die Fragen, die tin* Jugendliche in diesem Alter beschäftigen? Was wünschen sie sich von einer Schule, in der sie sich sicher und respektiert fühlen können?
Dieser Workshop soll einen Raum bieten, nicht nur mehr über diese Fragen zu erfahren, sondern auch gemeinsam über sie nachzudenken und Erfahrungen auszutauschen. Denn ganz viele Bereiche sind bisher kaum geregelt und stellen Lehrkräfte auf ganz besondere Art und Weise vor die Herausforderung, individuelle Lösungen zu finden und auszuprobieren, Strukturen und deren Zwischenräume auszutesten und Räume zu schaffen, in denen betroffene Schüler*innen sich auf das Lernen und Wachsen konzentrieren können anstatt konstant mit einem System zu kämpfen, dass sie bisher kaum mitdenkt. Klare Fahrpläne und Anleitungen wird es damit zwar kaum geben - dafür aber umso mehr Gelegenheit gemeinsam an besseren Rezepten für die Zukunft zu arbeiten.

Ausflug zum Durchgangslager Friedhof Friedland (heute Erstaufnahme für Geflüchtete und jüdische Zuwanderer*innen)

Rückblick auf Highlights der letzten 30 Jahre Bulule

90er Jahre Party (mit Verkleidung)